Toreros gehen auf die Barrikaden

Der Stierkampf in Spanien steht vor dem Todesstoß, weil das Fleisch der getöteten Tiere nicht mehr verkauft werden darf. Dagegen wollen die Toreros nun streiken.
Damit droht erstmals in der Geschichte des spanischen Stierkampfes mitten in der Hauptsaison ein Streik. Veranstalter, Züchter und Matadore wollen ab nächster Woche unbefristet in den Ausstand treten. Sie protestieren gegen das wegen der Rinderseuche BSE geltende Verbot, das Fleisch der in der Arena getöteten Bullen zu vermarkten. Darauf einigten sich die zwölf Stierkampfverbände des Landes bei einer Krisensitzung in Madrid. Die Verluste seien inzwischen so hoch, dass sich das Spektakel nicht mehr rechne. Schon jetzt seien hundert "Corridas" ausgefallen. "Die Fiesta Nacional steht vor dem Aus", beklagte die Presse.

Am 1. Juli trat das Verbot in Kraft. Gleichzeitig entfielen aber auch die Hilfen, die von der Regierung an die Züchter und Betreiber von Stierkampfarenen als Ausgleich für die Beseitigung der Stiere in Spezialöfen gezahlt wurden. Diese machten umgerechnet 700 Mark (360 Euro) pro Tier aus - bei rund 19.000 Stierkämpfen und Dorffesten mit fast 40.000 getöteten "Toros" im Jahr sind das Einbußen in Millionenhöhe. Und darunter leiden auch die einträglichen Gagen der Matadore. Das Fleisch der muskelbepackten Kampfstiere gilt vielen als Delikatesse - ein Kilo Lende kostet 21 Mark (dpa, 15. Juli 2001).

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