Außerdem wird "natürlich" völlig zu unrecht mit "gut" gleichgesetzt. Es ist nicht "natürlich", einen gebrochenen Arm in Gips zu legen oder Computer zu benutzen. Umgekehrt würde kaum jemand Natur-Uran verzehren.
Dies bildet also kein geeignetes Unterscheidungsmerkmal.
Ist es denn artgerecht, Hunde vegan zu ernähren?
Art-, oder vielmehr tiergerecht (denn das, was dem Individuum gerecht wird, nicht das speziesistische "der Art gerecht", ist entscheidend) ist doch wohl eine Ernährung, die den Tieren schmeckt und vor allem die notwendigen Inhaltsstoffe (Eiweiß, Kohlehydrate, Fett, Vitamine usw.) liefert. Dies trifft auf geeignete vegane Hundenahrung zu.
Ist es nicht Tierquälerei, Hunde vegan zu ernähren?
Tierquälerei ist etwas, worunter das Tier leidet. Unter geeigneter veganer Ernährung leiden die Hunde nicht, im Gegenteil.
Zweitens würde ein entsprechendes Vorgehen mit beispielsweise kleinen Kindern zeigen, daß ein Stück gebratene Menschenleiche oder ein Schokoladenriegel für Kinderernährung im Gegensatz zu Spinat das einzig Richtige ist. Das wird wohl niemand ernsthaft behaupten wollen.
Drittens treffen auch fast alle Menschen (obwohl diese sich besser als Katzen über geeignete Ernährung informieren könnten) die falsche Entscheidung, wie die geringe Zahl vegan lebender und die immense Zahl (ethisch wie ernährungsphysiologisch) falsch ernährter Menschen zeigt.
Aber der Tierarzt hat gesagt ...
Warum sollte ein Tierarzt mehr von Hundeernährung verstehen als ein Humanmediziner von menschlicher Ernährung (also im allgemeinen überhaupt nichts)?
Überspitzt formuliert würden die meisten Ärzte grundsätzlich bei jeder Krankheit die Ursache im Veganismus suchen, wenn sie wissen, daß jemand sich vegan ernährt, und ignorieren, daß das Loch im Kopf eher von einem vom Dach fallenden Ziegel stammt.
Die Realität und der Gesundheitszustand vegan ernährter Hunde verweist auch pauschale ärztliche Kritik daran ins Reich der Fabeln.
Ich kenne jemanden, der versucht hat, einen Hund vegan zu ernähren, und er wurde sofort krank.
Wenn dem so ist, dann war die Ernährung unzureichend, selbstverständlich ist auf eine ausreichende Zufuhr der notwendingen Stoffe zu achten (siehe "Ist es nicht ungesund, Hunde vegan zu ernähren?").
Wahrscheinlicher ist aber, daß die Behauptung einfach unwahr ist, aus welchen Gründen auch immer gelogen, zumal selbst eine Mangelernährung kaum sofortige Auswirkungen zeigt.
Andernfalls liegt einfach magisches Denken vor (die Azteken beteten dafür, daß jeden Morgen die Sonne aufgeht, und siehe da, es hat funktioniert). Zeitlich aufeinanderfolgende Ereignisse müssen keinen kausalen Zusammenhang haben, vgl. "Aber der Tierarzt hat gesagt ..." (zweiter Absatz).
Ist es nicht genauso pervers, Hunde vegan zu ernähren, wie Rinder mit Tiermehl?
Das "Perverse" an der Verwendung von "Tiermehl" für die Ernährung von Rindern ist nicht, daß Rinder in der Natur kein solches konsumieren (siehe "Ist es nicht unnatürlich, Hunde vegan zu ernähren?") o.ä., sondern daß Leichen zermahlen und dann der Ernährung von Rindern zugeführt werden - und genau das, die Ernährung mit Leichen, fällt bei der veganen Hunde- bzw. Katzenernährung ja gerade weg.
Wie sieht vegane Hundeernährung in der Praxis aus?
Neben veganer Hundefertignahrung besteht die Möglichkeit, Hundenahrung selbst zuzubereiten.
Sonstiges
Siehe auch