FAQ: Gebrauchsgegenstände

Leder

Was ist gegen Leder einzuwenden?

"Leder" ist ein Euphemismus für die verarbeitete Haut von Tieren, die zur Produktion mißhandelt und umgebracht werden. Viele Menschen lehnen - aus guten Gründen - Pelztragen ab. Leder ist nichts anderes als enthaarter Pelz. Mehr dazu im Artikel "Mit Haut und Haaren".

Ist Leder nicht nur ein Abfallprodukt der Fleischerzeugung?

Ja, deswegen werden Leute, die Lederschuhe tragen, von der Fleischindustrie für die Abfallbeseitigung bezahlt.

Leder ist in Wirklichkeit ebenso ein Teil der Leiche wie etwa das Bein oder der Schwanz. Das Tier wird möglichst vollständig verwertet, eine Rinderhautcouch ist ebensowenig ein Abfallprodukt wie Ochsenschwanzsuppe, eine Geldbörse aus Schweinehaut ebensowenig wie ein Schinken.

Selbst wenn Leder ein "Abfallprodukt" wäre: wer würde sich schon eine Lampe aus Buchenwald, deren Schirm aus der Haut eines KZ-Opfers besteht, ins Wohnzimmer stellen?

Soll ich etwa barfuß laufen?

Im Sommer am Strand, warum nicht? Bei ungünstigeren klimatischen Verhältnissen sind aber eher lederfreie Kunststoff- oder Stoffschuhe zu empfehlen.

Sind Kunststoffschuhe nicht umweltschädlich?

Ja, aber längst nicht so umweltschädlich wie Leder. Sowohl durch das Tier, dessen Haut es ist, als auch durch die Gewässerbelastung beim Gerben (also der chemischen Behandlung, die die Verwesung verhindert) entstehen enorme Umweltbelastungen, so daß Leder wohl von allen für Bekleidung verwendeten Materialien das umweltschädlichste ist. Mehr dazu im Artikel "Veganismus und Ökologie".

Kann ich meine alten Lederschuhe noch weitertragen?

Siehe "Was soll ich mit meinen alten Lederschuhen machen?".

Wolle

Was ist gegen Wolle einzuwenden?

Für Schafwolle werden Schafe mißhandelt und umgebracht. Allein in Australien sterben jährlich eine Million durch die Schur. Dreißig Prozent der Wollproduktion ist Schlachtwolle, stammt also direkt von der Schlachtung.

Entsprechendes gilt für die Wolle anderer Tiere.

Filmmaterial

Was ist gegen Filmmaterial einzuwenden?

1727 entdeckte J. H. Schulze die Lichtempfindlichkeit der Silbersalze. Das erste brauchbare Lichtbildverfahren (Daguerreotypie) wurde 1839 von N. Niepce und L. J. M. Daguerre entwickelt. Im gleichen Jahr erfand H. F. Talbot das Verfahren mit kopierbaren Negativen (Talbotypie). Kollodiumnegative auf Glasplatten führte 1851 F. S. Archer ein, die 1871 von R. L. Maddox durch die Gelatine-Trockenplatte ersetzt wurde.

Auch heute noch enthalten fotographische Filme als lichtempfindliche Schicht Bromsilber-Gelatine, bei Farbfotographie jeweils für eine der Grundfarben empfindliche Bromsilber-Gelatineschichten.

Auch die Beschichtungen der Fotopapiere (für Abzüge) enthalten Gelatine.

Welche Alternative gibt es?

An Alternativen für gelatinehaltige fotographische Filme wird seit langem gearbeitet, bislang ohne serienreife Ergebnisse.

Digitalkameras benötigen dagegen kein Filmmaterial.

Da aber auch Fotopapiere Gelatine enthalten, können auch von Digitalfotos keine veganen Abzüge erstellt werden. Allerdings gibt es vegane Druckerpapiere, so daß Digitalfotos ausgedruckt werden können (auch an vielen Sofortdruckern in Drogerien usw.). Diese Ausdrucke unterscheiden sich mittlerweile qualitativ kaum mehr bis gar nicht von Abzügen.

Magnetbänder, Speicherkarten usw. von Videokameras enthalten keine Gelatine.

veganismus.de